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  • 5. Februar 2025

    Entdecker und Förderer: Nachruf auf Bernd Brudermanns (29A)

    Bernd Brudermanns

    Große Reden schwingen, im Rampenlicht stehen – das war nicht sein Ding. Aber schreiben, beobachten, zuhören, das konnte Bernd wie kaum ein anderer. Seit 1992 begleitete er für die tz den Sport mit einer unermüdlichen Liebe für die Geschichten hinter den Schlagzeilen.

    Seine Loyalität war unerschütterlich, sein Wissen beeindruckend. Man konnte ihn alles fragen – eine Jahreszahl, eine Statistik, eine Anekdote von irgendeinem verregneten Spieltag vor 20 Jahren – und er hatte die Antwort. Aber nie wichtigtuerisch, nie belehrend. Sondern so, dass man sich danach ein kleines bisschen schlauer fühlte.

    Die Zeit an der DJS war für ihn eine unvergessliche. Immer wieder fing er an, davon zu erzählen, und mich, damals freie Mitarbeiterin bei der tz, davon zu überzeugen, es auch dort zu versuchen. „Ach, das klappt eh nicht.“ – „Mach es, du hast doch nichts zu verlieren.“ So hartnäckig konnte er sein, wenn er an jemanden glaubte. Ich bewarb mich also, und bekam die Zusage für die 53. Lehrredaktion. Er erkannte Potenzial, nicht nur im Sport, sondern auch in den Menschen um ihn herum.

     Seine größte Liebe beim Sport galt dem Wasser. Beim Segeln war er glücklich. Dort, wo der Wind das Tempo bestimmt und man manchmal nur mit Gefühl und Erfahrung entscheidet, welchen Kurs man nimmt. Genau wie im Leben.

     Nach schwerer Krankheit ist er im Alter von nur 56 Jahren gestorben. Zurück bleiben seine unzähligen Geschichten – und die Dankbarkeit, ihn gekannt zu haben.

    von Sina Ojo (53K)
    Foto: privat