Seit mittlerweile 75 Jahren setzt sich die Deutsche Journalistenschule für den publizistischen Nachwuchs im deutschsprachigen Raum ein.
Als Werner Friedmann 1949 ein Institut für die Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten gründete, stand er vor großen Herausforderungen: Im Nationalsozialismus hatte es keine freie Presse gegeben, eine unabhängige Medienlandschaft entstand gerade erst. Die jungen Leute, die den journalistischen Nachwuchs bilden sollten, hatten Jahre im Krieg verbracht, statt in die Schule zu gehen. Sie bewarben sich trotzdem: 1700 junge Menschen folgten dem Aufruf, den Friedmann am 1. Februar 1949 in der Abendzeitung München veröffentlichte. 21 von ihnen erhielten einen Platz in der ersten Lehrredaktion und nahmen im Juni 1949 die Ausbildung an Deutschlands erster Journalistenschule auf.
Ging es in den ersten Jahren darum, den deutschen Zeitungsredaktionen qualifizierten Nachwuchs zu liefern, so absolvieren die heutigen Schülerinnen und Schüler ein intensives, praktisches und crossmediales Training in den Bereichen Print, Online, Radio, Fernsehen, Social Media und Formatentwicklung. 45 Plätze stehen jährlich für die unentgeltliche Ausbildung in den Lehrredaktionen zur Verfügung, zwei Drittel davon im gemeinsamen Masterprogramm mit der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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Am 3. Juni 2024 hat die DJS im Münchner Prinzregententheater ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Neben Absolventinnen und Absolventen der DJS kamen zahlreiche Ehrengäste aus Medien, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Bundeskanzler Olaf Scholz hielt die Festrede. Das Grußwort sprach der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.
Die Unabhängigkeit der DJS beruht auf ihrer breiten Trägerschaft: Sie wird von 60 Medienhäusern, Verbänden, Gewerkschaften, Institutionen, Unternehmen, Stiftungen und Parteien finanziert. So kann sie ihren Auftrag zur Stärkung des demokratischen Diskurses auch in Zukunft wahrnehmen.
Mehr als 2600 Absolventinnen und Absolventen haben die Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule durchlaufen. Die Alumni der DJS bilden das Rückgrat der deutschsprachigen Medienlandschaft. Sie arbeiten überall dort, wo Qualitätsjournalismus gebraucht wird, von Sendern, Verlagen, Online-Portalen und Produktionsfirmen bis zu Pressestellen und PR-Agenturen.
Das Trainingsprogramm der DJS erstreckt sich über gut 180 Arbeitstage, das ergibt zehn Monate Ganztagesunterricht. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält eine umfassende, praktische Ausbildung in den Bereichen Print (Zeitung und Zeitschrift), Radio, TV und Online/Crossmedia. Den Unterricht übernehmen erfahrene Profis. Dabei bietet die DJS zwei Ausbildungswege an: Die Kompaktausbildung und den Masterstudiengang, der journalistische Praxis mit Theorie und Forschung kombiniert.
Wer die DJS unterstützen möchte, ist beim Förderkreis genau richtig. Der gemeinnützige Verein hilft dabei, die Schule ideell und materiell zu fördern und ihre Schülerinnen und Schüler finanziell zu unterstützen. Dadurch trägt der Verein gerade auch in schwierigen Zeiten dazu bei, die hohe Qualität der Ausbildung an der ältesten Journalistenschule Deutschlands zu sichern.