Carolin Rückl ist gerade aus dem Praktikum zurück an der DJS. Dort lernt sie im Herbst 2020, wie Radiojournalismus funktioniert, zusammen mit ihrer Klasse, der 58B. Zusätzlich zur Ausbildung an der DJS studiert sie im Master an der LMU.
Im letzten Jahr meines Bachelorstudiums wurde ich vom Prüfungsamt meiner Uni für ein Stipendium bei der Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Das ist eine von drei Möglichkeiten, sich dort um ein Stipendium zu bewerben. Vorschlagen kann euch auch ein*e Dozent*in oder ihr selbst, wenn ihr noch am Anfang eures Studiums steht. In jedem Fall braucht ihr für eure Bewerbung ein Gutachten einer Lehrperson, die euch und eure Qualitäten gut kennt. Dieses Gutachten, ein ausformulierter Lebenslauf und der Bewerbungsbogen müssen vorliegen, damit ihr zum Auswahlseminar eingeladen werden könnt, dem zweiten Schritt im Bewerbungsprozess.
Ich hatte mich zu Beginn meines Studiums schon einmal bei der Studienstiftung beworben, wurde zu dem Zeitpunkt allerdings nicht in die Förderung aufgenommen. Damit bin ich in der Studienstiftung bei Weitem nicht alleine; viele „schaffen“ die Aufnahme erst im zweiten Anlauf. Ich zum Beispiel wusste bei meiner zweiten Bewerbung viel besser, wer ich bin und wohin ich möchte – für das Auswahlwochenende kann das entscheidend sein.
Denn dort erwarten euch zwei halbstündige Bewerbungsgespräche, die sich um euren Lebenslauf, eure Ambitionen, aber auch um aktuelle Entwicklungen und das Weltgeschehen drehen können. In Gruppen diskutiert ihr außerdem in mehreren Sitzungen je ein Thema. Jede*r Teilnehmer*in bereitet dazu schon zu Hause ein kleines Inputreferat vor. Thematisch habt ihr dabei zwar völlig freie Hand, allerdings wird auch bewertet, wie ihr als Vortragende die anschließende Diskussion gestaltet. Eure Wahl sollte also auf ein Thema fallen, das weder in fünf Minuten ausdiskutiert noch überkomplex oder zu fachspezifisch ist – denn in eurer Gruppe können Studierende aus der Medizin, Wirtschaftsinformatik, Ingenieurswissenschaft oder Psychologie sitzen.
Ich wurde im letzten Bachelorsemester in die Förderung aufgenommen und habe erst nach einer kleinen Pause mit dem Master begonnen. Solange eine solche Pause nicht länger als zwei Jahre dauert, ist das kein Problem, ihr bleibt Stipendiat*in. Nur die finanzielle Förderung setzt aus, wenn ihr nicht an einer Uni immatrikuliert seid. Inzwischen bekomme ich wieder 300 Euro monatlich von der Stiftung, die sogenannte Studienkostenpauschale, die jede*r Stipendiat*in bekommt. Je nach eurem und dem Einkommen eurer Eltern fördert die Studienstiftung euch finanziell in der Höhe des euch zustehenden Bafög-Satzes, nur eben ohne Rückzahlung. Wer Anspruch hat und nicht, wie ich, zusätzlich von seiner Familie unterstützt wird, kann also grundsätzlich vom Stipendium leben, wobei Münchner Mietpreise leider nicht extra bezuschusst werden.
Ein großer Vorteil der Studienstiftung ist der geringe Aufwand, den man als aktive*r Stipendiat*in erbringen muss, das wiegt die umständliche Bewerbung auf. Als Masterstudierende müsst ihr lediglich einmal im Jahr über den aktuellen Stand eures Studiums berichten. Natürlich könnt ihr aber viel mehr aus der Studienstiftung mitnehmen: Ihr bekommt zum Beispiel Zugang zu Sprachkursen und Summer Schools und seid Teil einer Stipendiat*innengruppe, die gemeinsam Dinge unternimmt.
Es gibt etliche Stipendiumswerke, fast alle unterscheiden sich in ihrer Ausrichtung und ihren Anforderungen. Lasst euch also nicht unterkriegen, wenn es nicht direkt bei der ersten Bewerbung klappt oder ihr zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal abgelehnt wurdet.
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